
Die Kleinmolkerei DJOM KOSSAM[1]DJOM KOSSAM ist Peul die Sprache der Bauern in Mali und bedeutet sinngemäss „Frau verkauf mir Milch“. Dabei muss man wissen, dass die Männer für die Viehhaltung verantwortlich sind und die Frauen für die Verarbeitung und den Verkauf von Milch. Die Frauen tragen dabei die Milch in einem traditionellen Behälter auf dem Kopf und gehen so auf den Dorfmarkt. wurde von Aguibou Sall, Agronom (Ing. zootéchnicien) aus Mali und Stephan Wullschleger, Schweizer Lebensmittelingenieur im Jahre 2005 als Milchverkaufskiosk gegründet. Vision von DJOM KOSSAM: “Wir wollen eine grosse profitable Molkerei werden, die nur lokale Milch und kein importiertes Milchpulver verarbeitet[2]Grössere Molkereien in Mali verarbeiten um die 95 % importiertes Milchpulver.. Dabei wollen wir ausschliesslich auf lokale Ressourcen zurückgreifen“.
Im Jahre 2008 entschieden sich die Gründer, die Geschäftstätigkeiten der Kleinmolkerei auszubauen. Sie begannen, Milch direkt von Bauern in den Dörfern Bancoumana und Siby zu sammeln (ca. 50 km von Bamako entfernt). Gleichzeitig bauten sie eine Kleinmolkerei in Siby, in der die Milch gesammelt und verarbeitet wird und organisierten den Transport nach Bamako (Hauptstadt von Mali), was bei der Qualität des Strassennetzes in Mali nicht sehr einfach ist. Der Businessplan von DJOM KOSSAM wurde am Venture 2008[3]Schweizer Jungunternehmerwettbewerb, der von McKinsey & Company und der ETH Zürich alle 2 Jahren organisiert wird. http://www.venture.ch mit einem Spezialpreis ausgezeichnet und DJOM KOSSAM konnte einen Investor gewinnen.

DJOM KOSSAM überstand in seiner noch jungen Geschäftstätigkeit mehrere schwierige Herausforderungen; teilweise dank der Unterstützung durch den Verein Pro Milch Mali (siehe „Punktuelle Unterstützung„). So lieferten beispielsweise die Bauern während der Regenzeit unerwartet viel Milch, was die Liquiditätsreserven stark beanspruchte. Im Jahre 2012, musste DJOM KOSSAM aufgrund der politischen Unruhen seine Aktivitäten für 25 Tagen einstellen und während dem Militärputsch wurden an der Landwirtschaftsausstellung die Kühlschränke gestohlen. Leider mussten auch schon Personal nach Verkehrsunfällen für längere Zeit im Spital betreut werden und kostspielige Reparaturen an Fahrzeugen vorgenommen werden. Seit 2013 kann DJOM KOSSAM die Geschäftstätigkeiten schrittweise ausbauen und die Profitabilität erhöhen.
Die Kleinmolkerei beschäftigt mittlerweile über 10 Personen, sammelt Milch von ca. 75 Bauernfamilien und verkauft täglich 300-400 Liter Milch aus ausschliesslich lokaler Produktion an 20 Boutiquen/Supermärkte in Bamako. Dadurch gibt sie jungen Maliern, die teilweise keine Schulbildung haben, eine Perspektive. DJOM KOSSAM betreibt ein erfolgreiches operatives Geschäft, braucht aber immer noch punktuelle Unterstützung um Investitionen zu finanzieren.
Fussnoten
↑1 | DJOM KOSSAM ist Peul die Sprache der Bauern in Mali und bedeutet sinngemäss „Frau verkauf mir Milch“. Dabei muss man wissen, dass die Männer für die Viehhaltung verantwortlich sind und die Frauen für die Verarbeitung und den Verkauf von Milch. Die Frauen tragen dabei die Milch in einem traditionellen Behälter auf dem Kopf und gehen so auf den Dorfmarkt. |
---|---|
↑2 | Grössere Molkereien in Mali verarbeiten um die 95 % importiertes Milchpulver. |
↑3 | Schweizer Jungunternehmerwettbewerb, der von McKinsey & Company und der ETH Zürich alle 2 Jahren organisiert wird. http://www.venture.ch |